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Methodenansatz finden

RBO

22. Okt. 2025

Wissensarbeit mit INKOBA Beratung, Coaching und digitalen Produkten leicht gemacht

Ein Anwendungsbeispiel

Bei der intensiven Anwendung einiger der im System genannten INKOBA-Bausteine kann es bei dem einen oder anderen auch mal zu einem Zwischenergebnis führen, welches sich wie ein unlösbarer "Knoten" anfühlt.


Konflikte ohne Ende, Methoden in hoher Vielzahl, gut gemeinte Ratschläge, zahlreiche Reize, Informationen, Meinungen und Begründungen können den Weg zu einer Lösung manchmal sehr erschweren. In solchen Fällen besteht die anspruchsvolle Aufgabe darin, den geeigneten methodischen Ansatz zu finden. Geschulte Hilfe in Anspruch zu nehmen, kann hier Erleichterung bringen.


Hier ein Beispiel häufig anzutreffender Konflikte die bei der Verarbeitung von Reizen, Informationen, Meinungen, Begründungen usw. auftreten können. Die Liste kann gern aus eigenen Erfahrungen ergänzt und erweitert werden.


Hier sind 20 geläufige Konflikte, die bei der Verarbeitung von Reizen, Informationen, Meinungen und Wissen im menschlichen Kontext auftreten, jeweils ergänzt durch ein Beispiel, das die typische Situation verdeutlicht:


  1. Selektive Wahrnehmung – Menschen nehmen bevorzugt Informationen wahr, die ihren Erwartungen entsprechen. Beispiel: Eine Autofahrerin bemerkt nur rote Ampeln, wenn sie es eilig hat.

  2. Bestätigungsfehler (Confirmation Bias) – Informationen werden so interpretiert, dass sie bestehende Überzeugungen stützen. Beispiel: Ein Impfgegner liest nur Artikel, die seine Skepsis gegenüber Impfungen bestätigen.

  3. Kognitive Dissonanz – Der Konflikt zwischen widersprüchlichen Überzeugungen oder Handlungen führt zu innerem Unbehagen. Beispiel: Eine Person hält sich für umweltbewusst, fliegt aber regelmäßig in den Urlaub.

  4. Vorurteile durch Vorwissen – Frühere Erfahrungen oder medial vermittelte Voreinstellungen beeinflussen neue Wahrnehmungen. Beispiel: Ein Lehrer bewertet einen Schüler strenger, weil dieser früher störend war.

  5. Wahrnehmungsverzerrung durch Emotionen – Gefühle verändern die Informationsverarbeitung. Beispiel: In Wut klingt jede neutrale Bemerkung wie Kritik.

  6. Informationsüberflutung – Zu viele Reize verhindern sinnvolle Verarbeitung. Beispiel: Eine Person kann sich bei ständiger Social-Media-Nutzung kaum konzentrieren.

  7. Verfügbarkeitsheuristik – Ereignisse, die leicht erinnerlich sind, erscheinen häufiger oder wahrscheinlicher. Beispiel: Nach einer Flugzeugkatastrophe wird Fliegen als besonders gefährlich eingeschätzt.

  8. Ankereffekt – Erstinformationen beeinflussen spätere Urteile. Beispiel: Nach einer hohen Preisangabe erscheint der nachfolgende Preis günstiger.

  9. Halo-Effekt – Ein einzelnes Merkmal färbt die Gesamtwahrnehmung einer Person. Beispiel: Eine attraktive Person wird automatisch als kompetenter wahrgenommen.

  10. Fundamentaler Attributionsfehler – Verhalten anderer wird internal (Charakter), eigenes Verhalten external (Umstände) erklärt. Beispiel: Ein Kollege kommt zu spät – er gilt sofort als unzuverlässig; man selbst „musste noch telefonieren“.

  11. Selbstwertschutz durch Projektion – Eigene Fehler werden anderen zugeschrieben. Beispiel: Jemand nennt andere unpünktlich, weil er selbst seine Verspätungen verdrängt.

  12. Sozialer Einfluss / Gruppenmeinung – Gruppenmeinungen formen individuelle Urteile. Beispiel: Eine Person ändert ihre Meinung im Meeting, um nicht aufzufallen.

  13. Stereotypisierung – Menschen werden aufgrund von Gruppenzugehörigkeit pauschal bewertet. Beispiel: „Frauen sind schlechter in Mathe“ – eine generalisierte Fehleinschätzung.

  14. Erwartungseffekt (Pygmalion-Effekt) – Erwartungen beeinflussen Verhalten und Wahrnehmung. Beispiel: Eine Lehrerin traut einem Schüler viel zu – dieser verbessert sich tatsächlich.

  15. Selbsterfüllende Prophezeiung – Ein Glaube führt zu Handlungen, die ihn bestätigen. Beispiel: Wer denkt, Vorstellungsgespräche verlaufen schlecht, verhält sich unsicher – und wird abgelehnt.

  16. Framing-Effekt – Die Darstellung von Informationen beeinflusst Entscheidungen. Beispiel: „90% fettfrei“ klingt gesünder als „10% Fett“, obwohl beides identisch ist.

  17. Illusion der Kontrolle – Menschen überschätzen ihren Einfluss auf Ereignisse. Beispiel: Beim Glücksspiel glauben Spieler, durch bestimmte Rituale das Ergebnis zu beeinflussen.

  18. Widerspruch zwischen Rationalität und Intuition – Entscheidungen pendeln zwischen Gefühl und Logik. Beispiel: Man weiß, dass öffentliche Verkehrsmittel günstiger sind, nimmt aber das Auto „nach Gefühl“.

  19. Verzerrte Selbstwahrnehmung – Menschen überschätzen ihre Fähigkeiten oder moralische Integrität. Beispiel: Die meisten Autofahrer glauben, besser als der Durchschnitt zu fahren.

  20. Blinde Flecken (Bias Blind Spot) – Menschen erkennen Denkfehler bei anderen, aber kaum bei sich selbst. Beispiel: Eine Person kritisiert Manipulation in Medien, ist aber selbst von ihrer bevorzugten Quelle unkritisch überzeugt.


Diese Konflikte zeigen, dass menschliche Informationsverarbeitung nie rein objektiv ist, sondern stark von Emotionen, Vorwissen, sozialen Einflüssen und Selbstschutzmechanismen geprägt wird.​ Welcher Methodenansatz ist also am besten für eine erfolgreiche WISSENsWERT-Schöpfung geeignet. Im INKOBA Baustein (16) werden solche Fragen behandelt.


Hier für persönliche Gedanken und Übungen eine bekannte Liste von zehn wirksamen Strategien, um Wahrnehmungsfehler im Alltag zu reduzieren — basierend auf aktuellen Empfehlungen aus der Psychologie, Wahrnehmungsforschung und praktischen Anwendungen:


  1. Selbstreflexion üben – Nach Gesprächen oder Entscheidungen bewusst fragen: „Warum denke ich das?“ oder „Stützen Fakten oder Gefühle meine Einschätzung?“.​

  2. Bewusstsein für Verzerrungen entwickeln – Allein das Wissen um Wahrnehmungsfehler (z. B. Confirmation Bias oder Halo-Effekt) verringert deren Einfluss im Alltag.​

  3. Perspektivwechsel einnehmen – Situationen bewusst aus der Sicht anderer Beteiligter betrachten, um eigene Vorannahmen zu hinterfragen.​

  4. Mehrere Informationsquellen nutzen – Entscheidungen und Meinungen sollten auf unterschiedlichen Quellen basieren, um einseitige Wahrnehmungen zu vermeiden.​

  5. Objektive Kriterien festlegen – Klare Maßstäbe (z. B. Bewertungsskalen oder Checklisten) helfen, Urteile auf nachvollziehbare Fakten statt auf Sympathien oder Eindrücke zu stützen.​

  6. Notizen machen – Eindrücke oder Beobachtungen regelmäßig schriftlich festhalten, um sie später mit Distanz noch einmal kritisch zu prüfen.​

  7. Achtsamkeit und Aufmerksamkeit trainieren – In alltäglichen Situationen bewusster wahrnehmen: hören, sehen, spüren, ohne sofort zu bewerten.​

  8. Emotionale Einflüsse erkennen und benennen – Unter Stress oder in starker Emotion erkennt man Verzerrungen schlechter; mentale Pausen können helfen, Urteile zu überdenken.​

  9. Feedback einholen – Andere Menschen aktiv um Rückmeldungen zur eigenen Wahrnehmung oder Einschätzung bitten, um blinde Flecken sichtbar zu machen.​

  10. Ganzheitlich bewerten – Einzelne positive oder negative Merkmale (z. B. das Charisma einer Person) nicht überbewerten, sondern immer Gesamtfaktoren abwägen.​


Schon mit diesen Strategien lässt sich eine grundlegende Wertschöpfung aus Wissen erzielen, kann Wissen zur Wirkung werden. Zusätzliche Techniken und Methoden aus der Wissenstechnologie und dem Wissensmanagement werden ebenfalls im INKOBA Kompaktkurs thematisiert.


Schaubild

Den "Knoten" selbst oder im Team lösen?
Den "Knoten" selbst oder im Team lösen?

Schritt für Schritt
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Quellenangabe zur Webseitengestaltung:

Bilder/Grafik/Schaubilder stammen aus der Medien-Sammlung von Wix

sowie aus der eigenen Schulungsmaterial-Sammlung vom INKOBA Systemhaus.

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